Lang lebe der Podcast
UniCredit Direct Services setzt bei der Mitarbeiterinformation erfolgreich auf Audionachrichten.
Hoher Arbeitsdruck, permanent neue Anrufer mit neuen Anfragen und Problemen, nicht immer freundliche Gesprächspartner am anderen Ende der Verbindung – Mitarbeiter von Callcentern brauchen hohe Kompetenz und starke Nerven. Wer hat da noch Lust, in den kurzen Pausen zwischen zwei Anrufern einen Blick ins gedruckte Mitarbeitermagazin zu werfen? Eher wenige. Die Kommunikations-Spezis von UniCredit Direct Services haben dies erkannt und informieren ihre Kolleginnen und Kollegen mit einem alten „Hausmittel“: Zehnmal im Jahr stellen sie einen Podcast ins Intranet, der wichtige und aktuelle Unternehmensthemen in den Fokus rückt.
Die hohen Abrufzahlen geben den Machern recht. „Die Podcasts sind beliebt, werden zum Beispiel in anrufschwachen Zeiten sehr häufig abgerufen“, weiß Ulrike Hänsch, Communication Manager bei UniCredit Direct Services in München. Das Unternehmen mit rund 950 Mitarbeitern und bundesweiten Standorten ist das Social Media-Gesicht von HypoVereinsbank und Bank Austria über Telefon, E-Mail, Internet und Chat. Die Mitarbeiter arbeiten in Schichten, nachts und an Wochenenden, stehen unter dem Druck einer hohen Produktivitätsquote.

Rund fünf Minuten dauert ein Podcast, zu kurz, um Themen wie strukturelle oder wirtschaftspolitische Veränderungen und deren Auswirkungen auf die Bank, Unternehmensziele oder -strategien in der Tiefe abzuarbeiten. Aber lang genug, um entscheidende Themen zu teasern. Es gehe darum, die Aufmerksamkeit der Mitarbeiter auf wichtige Topics zu lenken, die dann im Intranet breiter dargestellt werden, so Ulrike Hänsch. In der Regel wird nach einer Anmoderation und einem Einstieg das Hauptthema im Interview mit dem Management erörtert. Im Anschluss kommen Mitarbeiter zu Wort, kommentieren die Statements des Chefs, sagen ihre Meinung. Das kommt lebendig und kurzweilig rüber. Die O-Töne wirken authentisch, vermitteln persönliche Emotionen.
Für die Produktion eines Podcasts arbeitet Hänsch und ihr Team mit externen Radio-Profis aus Niedersachsen zusammen. Drei bis vier Tage dauert eine Produktion. „Wenn es sein muss, geht es auch schon mal in 24 Stunden“, berichtet die PR-Managerin. Im Vergleich zur Produktion von Videonachrichten ist ein Podcast also nicht nur schneller herzustellen, sondern kostet zudem nur ein Bruchteil als für bewegten Bilder. Für’s Budget ist das wichtig, aber nicht entscheidend. Viel wichtiger ist die Erreichbarkeit der Callcenter-Agents. „Zum Videogucken fehlt meist die Zeit“, weiß Ulrike Hänsch aus Erfahrung. Aus dem internen Medienmix sind die Audionachrichten deshalb nicht mehr wegzudenken.