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Magazin des Instituts für Interne Kommunikation e.V.

Hier liefert der Chef das Essen aus

Mainzer Bauspezialist Köbig ergreift in Corona-Krise ungewöhnliche Maßnahmen

Mit einer Fülle von Schutzmaßnahmen, aber auch wertschätzenden Dienstleistungen, agiert der Bauspezialist Köbig in der Corona-Krise. Wie das 1890 gegründete Familienunternehmen jetzt mitteilte, bietet es seit 8. April für die Mitarbeiter und ihre Familien kostengünstige warme Mahlzeiten an. Die Bestellungen werden intern entgegengenommen. Meistens stehen zwei Gerichte zum Preis von 4,90 Euro zur Auswahl. Die Mainzer Metzgerei Schmidt bereitet die Speisen so vor, dass sie nur noch in der Mikrowelle erwärmt werden müssen. Stefan Thurn, geschäftsführender Gesellschafter von Köbig in fünfter Generation, holt die Gerichte persönlich mit einem Lieferwagen ab und verteilt sie in der Zeit von 11 bis 13 Uhr an zwei Standorten im Stadtgebiet. Aktuell nutzen zwischen 130 und 150 Mitarbeiter diese Möglichkeit.

Service auch für Fremdspediteure – Dank aus Italien und Spanien

Auch für die Angestellten der Köbig-Fremdspediteure gilt dieser Service. Für sie stehen zudem in der Rheinallee (Niederlassung Mainz und Gruppenzentrale) und auf dem Grundstück in Mainz-Hechtsheim (Haustechnik-Zentrallager) Toilettenwagen der Mainzer Anbieters Sotille/Barth zur Verfügung. An letzterem Standort können die Mitarbeiter der Fremdspediteure auch duschen. Inzwischen will das Unternehmen bereits zahlreiche Dankschreiben aus Italien und Spanien erhalten haben.

Täglich verteilt Köbig-Mitinhaber Stefan Thurn (rechts), Chef von rund 600 Mitarbeitern, kostengünstige Speisen an bis zu 150 Mitarbeiter an zwei Firmenstandorten in Mainz. Die Gerichte werden von Kurt Beuschel, Inhaber der Innenstadt-Metzgerei Schmidt, und seinen Mitarbeiter zum Aufwärmen vorbereitet. Foto: Köbig/Bertram.

In einer Pressemitteilung schreibt die Köbig-Geschäftsleitung: „Die Anforderungen, die in diesen Tagen an uns alle gestellt werden, sind sehr hoch. Wir alle sind an die Grenzen der Belastbarkeit gefordert. Neben der Bewältigung des täglichen Jobs kommt für viele unserer Mitarbeiter noch ein erhebliches Maß an privaten, persönlichen Belastungen hinzu. Um ihnen ein wenig Erleichterung zu verschaffen, versuchen wir mit konkreten Maßnahmen zu helfen, ohne dass wir dazu verpflichtet wären. Aktuell steht jedoch der Schutz unserer Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten im Zentrum unseres Handels.“

Schon vor offiziellen Einschränkungen gehandelt

Köbig verweist darauf, bereits vor der „Dritten Corona-Bekämpfungsverordnung Rheinland-Pfalz“ vom 23. März verschiedene Schutzmaßnahmen durch einen Krisenstab getroffen zu haben. Mitarbeiter, die aus dem Urlaub zurückkehrten, seien zu einer 14-tägigen Heimquarantäne gebeten worden. Überall, wo es möglich war, habe es Homeoffice-Angebote gegeben. In den Niederlassungen wurden neue, versetzte Arbeitszeiten mit Schichtbetrieb eingeführt, um das Kontaktrisiko zu minimieren. Aufzüge dürfen nur einzeln benutzt werden. Die Köbig-Ausstellungsflächen wurden schon geschlossen, als deren Öffnung offiziell noch möglich war. Der Köbig-Außendienst nimmt seit den Beschränkungen keinen Direktkontakt mehr mit bisherigen und potenziellen Kunden auf. Gleiches gilt für die Abholtheken der einzelnen Geschäftsbereiche. Noch gebe es bei Köbig keinen Corona-Fall.

Köbig möchte Kurzarbeit gerne vermeiden

Kurzarbeit hat das Unternehmen zwar beantragt, will sie jedoch nicht einführen, sollte es ab 20. April entsprechende Lockerungen des Gesetzgebers geben. Stefan Thurn: „Wir würde gerne vermeiden, Bund, Land und Kommunen unnötig in Anspruch nehmen zu müssen!“

Köbig ist auf den Handel mit Baustoffen, Produkte des Garten- und Landschaftsbaus, Fliesen und Haustechnik (Sanitär/Heizung) fokussiert. Das Unternehmen betreibt 13 Standorte in Rheinland-Pfalz, Hessen und Sachsen. Derzeit werden rund 600 Mitarbeiter beschäftigt, davon 280 am Standort Mainz. Im Geschäftsjahr 2018 – die geprüften Zahlen für 2019 liegen noch nicht vor – wurden gruppenweit 173,5 Millionen Euro umgesetzt.

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