Ein Gefühl von Einsamkeit
Über die Hälfte der befragten Arbeitnehmer*innen würde am liebsten für immer von zu Hause arbeiten, existierte nicht dieses sich immer deutlicher herauskristallisierende Gefühl von Einsamkeit. Dieses Fazit zieht Avantgarde Experts aus einer repräsentativen Verlaufsstudie von April 2020 bis heute, die der Personaldienstleister gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut Splendid Research durchführte.
hjb/25.05.2021

Während sich das Homeoffice als Instrument der Arbeitskultur in Unternehmen bereits etabliert zu haben, heißt es weiter, scheinen sich die Arbeitnehmer*innen mal besser, mal schlechter mit dieser Situation zu arrangieren. Letztlich sei es das Auf und Ab in Sachen Lockdowns, was am Gemüt der Menschen und damit am beruflichen wie privaten Alltag zehre. Die Studienherausgeber schließen daraus: „Innovationsgeist und der Drang nach Veränderung sind eine Lethargie gewichen!“
Innere Zerrissenheit der Arbeitnehmer
Nach gut einem Jahr Corona-Pandemie stelle man eine „innere Zerrissenheit“ der Arbeitnehmer*innen fest. Einerseits seien sie sehr zufrieden wieder die traditionelle Office-Luft zu schnuppern, um der sozialen Isolation zu entkommen. Andererseits gaben sie an, in den eigenen vier Wänden produktiver und entspannter zu sein, sprich: weniger Stress zu haben.
Work-Life-Balance bröckelt
Was generell immer mehr bröckele, sei auch die Work-Life-Balance. Vor allem Männern (52 Prozent) würde die „mentale Entgrenzung zwischen Arbeit und Privatleben“ mittlerweile zu schaffen machen.
Heute primär Sorge um Arbeitsplatzzukunft
Die in der Viruskrise forcierte Umstrukturierung in den Unternehmen auf digitale Kanäle wurde von über 80 Prozent der Befragten gelobt. Hohe Anerkennung in der ersten Pandemie-Welle hätten auch die Macher-Typen eingeheimst. Inzwischen habe sich das Beurteilungsszenario verändert. In der zweiten Corona-Welle sei der Wunsch nach wirtschaftlichem Fortbestehen und dem Erhalt von Arbeitsplätzen vorrangig. Damit einher gehe auch der (reduzierte) Veränderungswille der befragten Beschäftigten. War dieser im April 2020 noch sehr ausgeprägt, strebten im Oktober letzten Jahres nur noch ein Drittel eine berufliche und nur noch knapp 15 Prozent eine private Veränderung an.
Die Erhebung in Deutschland bezog zuletzt 1.000 Arbeitnehmer*innen(März 2021) zwischen 18 und 69 Jahren ein. 50 Prozent davon hatten einen akademischen Hintergrund. Sie wurden in ihrem Homeoffice befragt.

„Unternehmen müssen einen stärkeren Fokus auf das Wohlbefinden der Mitarbeiter legen. Das Arbeiten im Homeoffice sowie die wirtschaftlich unsichere Lage zahlreicher Unternehmen zeigt gravierende Auswirkungen auf Körper und Psyche.“ Philipp Riegel, Geschäftsführer des Personaldienstleisters Avantgarde Experts (München).